Vietnam - Die Hintergründe des Vietnam-Krieges

03.06.2015 22:53

Krieg für das Geschäft

Über den tragischen Krieg in Vietnam, seine Ursachen und Hintergründe sind viele Bände voll geschrieben worden. Darin wird bis zu einem gewissen Grad dargelegt, dass führende Leute aus der US-Rüstungsindustrie und den New Yorker Banken Washington zu diesem Krieg ermutigt hätten. Sie taten dies, obwohl sich dieser absichtlich vom Zaun gebrochene Krieg vor der eigenen Bevölkerung weder politisch noch militärisch irgendwie rechtfertigen ließ. Sein Grund war ein rein wirtschaftlicher. Ein Krieg steigert naturgemäß die Nachfrage nach Waffen und hilft dem Publikum glaubhaft zu machen, es müsse zur Unterstützung der eigenen Truppen und der sie versorgenden Rüstungsindustrie Opfer hinnehmen. Da während der sechziger Jahre ein großer Teil der zivilen Produktion aus den USA in die Billiglohnländer ausgewandert war, bildete in den USA die Waffenproduktion das Rückrad des produzierenden Gewerbes. Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen konnten hier am leichtesten ansetzen. Der Kalte Krieg und die kommunistische Bedrohung hatte zu rechtfertigen, dass immer mehr Milliarden Dollar in die Rüstung gepumpt wurden.

[...] Außerdem war die Rüstungsindustrie der für die New Yorker Banken interessanteste Bereich der US-Binnenwirtschaft. Der Rüstungsmarkt war naturgemäß kein „freier“, sondern ein politisch und staatlich kontrollierter Markt. Auf ihm ließen sich die Gewinnspannen mit Hilfe einer politischen Lobby oder – wie in den USA üblich – durch eingeschleuste Staatsbeamte aus der eigenen Firma trefflich festlegen. Deshalb erschien er den großen Verehrern der „freien Marktwirtschaft“ so interessant. Auch in diesem Punkt äfften die USA die Wirtschaftspolitik des Britischen Empire aus dem 19. Jahrhundert nach. Sie legten ihr nur ein antikommunistisches Make up auf.

Die Strategen des Vietnamkriegs, Verteidigungsminister Robert McNamara, Sicherheitsberater McGeorge Bundy und die zuständigen Militärs im Pentagon führten den Krieg ganz bewusst so, dass er nicht gewonnen werden konnte. Er sollte sich möglichst lange hinziehen, um möglichst lange den verstärkten Ausbau der Rüstungsindustrie zu rechtfertigen. Der amerikanische Wähler würde, so rechnete man in Washington, große Kosten auf sich nehmen, wenn wegen des Krieges gegen die „gottlosen Übergriffe der Kommunisten“ in der Rüstungsindustrie neue Arbeitsplätze entstanden. Er half auch, die wachsenden Defizite im US-Haushalt zu verkraften.

Die USA konnten so lange und hemmungslos Dollars drucken und auf den Weltmarkt werfen, wie sich diese Dollars auf dem Weltmarkt verliefen und nicht als Forderungen an die US-Wirtschaft zurückkamen. Die Regierung der USA brauchte nur ihre Verbündeten mir geeigneten Mitteln überzeugen als Währungsreserven nicht Gold zu horten, sondern Dollar oder gleich Schatzanweisungen der US-Regierung. [...] Die Handelspartner und Verbündeten trugen sogar noch in Form der Inflationsverluste ihrer Währungsrücklagen einen großen Teil der Kosten dieser Geldvermehrung. Der wachsende Umlauf wertete den Dollar allmählich doch ab. [...]

Der Krieg sollte den Wertpapierhandel an der Wallstreet in Schwung halten und lenkte Rekordsummen von Geld in US-Staatsanleihen. Auch Rüstungsunternehmen zogen beträchtliche Sonderprofite aus dem südostasiatischen Unternehmen. Die mit Anleihen finanzierten Kriegslieferungen weckten den Anschein, die anhaltende wirtschaftliche Stagnation in den USA wäre überwunden. Das brachte Johnson in den Wahlen von 1964 einen erdrutschartigen Sieg über den Republikaner Barry Goldwater ein. Es war ein Pyrrhus-Sieg, und dazu noch ein teurer.

Quelle: William Engdahl: Mit der Ölwaffe zur Weltmacht. Der Weg zur neuen Weltordnung. Wiesbaden 1992. S. 177 ff.
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Die heimliche Unterstützung der Kommunisten


Dass die Kommunisten von der amerikanischen Hochfinanz eigentlich unterstützt und militärisch ausgerüstet worden sind, um in einem Krieg an beiden Seiten zu verdienen, beschriebt Gary Allen in seinem Buch "die Insider". Ein Ausschitt:


Unter der Nixon-Regierung, die entgegen ihren "Wahlkampf-Versprechungen den Handel mit den Roten um das Zehnfache steigerte, bauten amerikanische Konzerne die größte Lastwagenfabrik der Welt für die Kommunisten. Lastwagen sind notwendig für die Kriegsmaschinerie einer Nation und können für die Produktion von Panzern umgebaut werden, wie das während des Zweiten Weltkrieges gemacht wurde. Zusätzlich errichteten die Rockefellers und Eatons ein 50 Millionen Dollar-Aluminium-Werk für die Roten. Aluminium wird zur Herstellung von Düsenjägern verwandt, wurde aber von der Johnson-Nixon-Doktrin als »nichtstrategisch« bezeichnet. Noch unglaublicheres berichtet die Times:


»Im letzten Monat traf Tower International ein provisorisches Abkommen mit der sowjetischen Patent- und Lizenz-Organisation Licensintorg über die zukünftigen Transaktionen von Lizenzen und Patenten. Bis heute — so Eaton — überließen die Russen das Kaufen und Verkaufen von Lizenzen und Patenten der Amtorg Tradmg Corperation, der offiziellen so­wjetischen Agentur in diesem Land zur Förderung des sowjetisch-amerikanischen Handels.«
 
Dies bedeutet, daß die Rockefellers und Eatons ein Monopol auf die Übertragung technologischer Errungenschaften auf den angeblichen Feind der Kapitalisten, die Sowjetunion, haben. [...]  

Anstatt mit den offiziellen Agenturen der Sowjetregierung stehen nun die amerikanischen Unternehmen mit den Rockefellers in Geschäftsverbindung. Viele der 50 000 amerikanischen Vietnam-Opfer wurden durch Waffen getötet, die die Rockefellers direkt oder indirekt an unsere erklärten Feinde lieferten. Läge eine formelle Kriegserklärung vor, wären die Rockefellers offiziell des Verrates schuldig.

Da die Rockefellers Patente für die Kommunisten ankaufen und so den Sowjets die Massenproduktion amerikanischer Entwicklungen ermöglichen, sind sie mitverantwortlich für den Aufbau sowjetischer Militärmaschinerie. Diese technologische Entwicklungshilfe ist von größerer Bedeutung, als der unmittelbare Verkauf von Waffen. Ein Verfahren, für dessen Entwicklung ein amerikanisches Unternehmen vielleicht ein Jahrzehnt benötigt, wird den Kommunisten gebrauchsfertig vermittelt. Nur Mr. Rockefeller und die Insider sehen offenbar einen Sinn darin, 75 Milliarden Dollar jährlich für die Landesverteidigung auszugeben und auf der anderen Seite vorsätzlich das Kriegspotential eines erklärten Feindes zu verstärken.

Seitdem die Rockefellers sich vertraglich verpflichtet haben, Patente für die Sowjets zu arrangieren, sind sie definitiv kommunistische Agenten. Wäre es nicht richtiger, die Kommunisten als Rockefeller-Agenten zu definieren? Bezeichnend dafür war ein befremdendes Ereignis im Oktober 1964. David Rockefeller, Präsident der Chase Manhattan Bank und Vorsitzender des CFR, verbrachte seinen Urlaub in der Sowjetunion. Ein seltsames Ferienziel für den größten »Imperialisten« der Welt, zumal in der kommunistischen Propaganda viel davon die Rede ist, Leute wie Rockefeller zu enteignen und ihren Besitz unter das Volk zu verteilen. Einige Tage, nachdem Rockefeller seine »Ferien« beendet hatte, erhielt Nikita Chruschtschow noch während seines Ferien-Aufenthaltes am Schwarzen Meer die Mitteilung, daß er gestürzt worden sei. Ein merkwürdiger Zufall! Bis dahin galt Chruschtschow als der absolute Diktator der Sowjetunion in seiner Funktion als Führer der Kommunistischen Partei Rußlands. Wer hat die Macht, einen solch mächtigen Mann zu stürzen? Welchen tatsächlichen Zweck hatte Rockefellers Reise?

 

Quelle:  Gary Allen: Die Insider. 2001. S. 141 ff.

Zum erfundenen Kriegsgrund, dem Tonkin-Zwischenfall, siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Tonkin-Zwischenfall

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