Gen- und Bio-Nahrung im Vergleich

04.06.2015 09:03

Mittlerweile liegen uns zahlreiche Studien Erkenntnisse über die Auswirkungen gentechnisch veränderter Lebensmittel vor. Vladimir Radyuhin schreibt in der Zeitschrift "The Hindu": "Eine Studie, die an dem Institut für Nahrung der Russischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt wurde, ergab, dass Ratten, die mit Rote Beete und gentechnisch veränderten Kartoffeln gefüttert wurden,  abnormale Veränderungen in Leber und anderen Organen entwickelten"(1). Und der Österreicher Josef Hoppichler vom Staatlichen Institut für weniger Begünstigte und Berggegenden schrieb unter anderem in einen Brief an die US-Botschaft: "Wussten Sie, dass ... besonders in Verbindung mit dem Gebrauch von herbizid-resistenten Pflanzen ... toxische Auswirkungen auf das Sperma der Säugetiere haben und das Potential haben, die Hormonbalance zu schädigen?"(2)

Einen Tag vor Beginn der UN-Konferenz über Bio-Sicherheit im Februar 2004 teilte der Direktor der Norwegian Insitute for Gene Ecology, Terje Traavik, die allerneuesten Forschungsergebnisse über Gentechnik mit. So sind die Pollen eines gentechnisch veränderten Maises möglicherweise mitverantwortlich für eine Krankheit, die Dorfbewohner eines nahen Maisfeldes auf den Philippinen befallen hat.

In den USA wurde die Umgebung von Gentech-Feldern untersucht. Zwei unabhängige Labors testeten hierbei Mais, Sojabohnen und Raps. Das Ergebnis: Von Mais und Sojabohnen war die Hälfte und vom Raps 83 Prozent kontaminiert. Hinzu kommt, dass DNS "tausende von Jahren im Ackerboden überleben kann" (3). Ist die Gensaat also erst einmal freigesetzt, kann sie sich auch nach tausenden Jahren etablieren.

Dagegen zeigen Langzeitstudien, dass die Ernte-Erträge des Bio-Anbaus in Industrieländern sogar oft größer sind als dies des konventionellen Anbaus. 8,98 Millionen Bauern führten nachhaltigen Anbau in Asien, Lateinamerika und Afrika ein. Dabei fand man verlässlich heraus, dass durch Züchtung und Techniken der Agrarökologie des nachhaltigen Anbaus die Ernten enorm gesteigert werden konnten: Um 50 Prozent bei künstlicher Bewässerung und bis zu 100 Prozent bei Bewässerung durch Regen (4)! Hinzu kommt die gesunde Wirkung von Bio-Nahrung: Bei Männer zum Beispiel hatte Bio-Ernährung eine 30 Prozent höhere Spermienkonzentration zur Folge. Und bei Zuchttieren, Kaninchen, Hühnern und Ratten, die mit Bio-Nahrungsmitteln gefüttert wurden, war die Fruchtbarkeit größer, die Samenqualität besser und die Anzahl der Totgeburten geringer (5).

Mittlerweile hat die Gen-Industrie ihren eigenen Beweis erbracht,  worum es ihr geht: Um zu verhindern, dass Bauern, trotz Verbotes, einen Teil ihrer Getreide-, Bohnen- etc. Ernte dazu benutzen, Samen für das kommende Jahr zu gewinnen, wurden Gene entwickelt, die den Samen für diesen Fall abtöten. "Eingeschaltet" werden diese Gene durch Dünger und Pestizide. Dieses Killer-Gen ist bereits patentiert.


(1) The Hindu (online edition), September 2003.
(2) Er spielte auf eine Studie an, die im August 2002 im Environ Health Perspect veröffentlicht wurde.
(3) Die Untersuchung von Professor Alan Cooper und seine Veröffentlichung in der neuseeländischen Tageszeitung Dominion Post, 25, 4. 2003.
(4) Jonathan Matthews: Bericht über die Studie von Aaron Grassi, Institute of Science inn Society. Die Untersuchung von Feldern von Nichtgentech-Anbau: The Independent, 7. 3. 04.
(5) Alberta verlimirov, Werner Müller: Metastudie über Bio-Nahrung: www.ernte.at oder bio.ernte.at


Nach: Uwe Helferich: Bio schlägt Gentechnik - Studien beweisen Gefahr von Genfood und Vorteile von Bio-Lebensmitteln. In: raum&zeit, Bd. 130, 2004. S. 25 -26.
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Die Weisheit der Ratten

 

Die Washington Post berichtete, dass Nagetiere, die gewöhnlich gern Tomaten fressen, die gentechnisch veränderten FlavrSavr-Tomaten verschmäht hatten, mit denen die Wissenschaftler ihre Versuchstiere füttern wollten. Calgenes Vortstandsvorsitzender Roger Salquist sagte über seine Tomate: "Glauben Sie mir, man könnte ihnen ein Feinschmeckermenü daraus zubereiten, und...(sie) würden sie trotzdem nicht mögen."

Die Ratten wurden schließlich über Magensonden mit den Tomaten zwangsernährt. Mehrere Tiere entwickelten Magenverletzungen; sieben von vierzig Ratten starben innerhalb von zwei Wochen. Die Tomate wurde zugelassen.

Aus "Trojanische Saaten" von Jeffrey M. Smith (original. "Seeds of Deception").

Die Weisheit der Eichhörnchen



Jahrelang hatte ein im Ruhestand lebender Farmer in Iowa jeden Winter Eichhörnchen gefüttert, indem er draußen Maiskolben auslegte. In einem Jahr wollte er endlich wissen, ob den Eichhörnchen Bt-Mais oder konventioneller Mais besser schmeckt. Er legte beide Varianten aus, etwa sieben Meter voneinander entfernt. Die Eichhörnchen fraßen die Körner von den konventionellen Maiskolben und rührten den Bt-Mais nicht an. Pflichtschuldigst legte der Farmer an der ersten Futterstelle neue konventionelle Kolben aus, und auch sie waren bald wieder abgefressen, während der Bt-Mais weiterhin verschmäht wurde.

Den Farmer packte die Neugier. Was würden die Eichhörnchen tun, wenn es nur noch Bt-Mais gab? Um das herauszufinden, legte er keinen konventionellen Mais mehr aus. Damals herrschte in Iowa gerade kältester Winter. Trotzdem rührte niemand den Bt-Mais an. Die Eichhörnchen suchten sich ihr Futter anderswo. Nach ungefähr zehn Tagen knabberten sie schließlich von einem Kolben die Spitze ab. Das war alles. Dem Farmer taten die Tiere Leid, so legte er wieder konventionellen Mais an die Futterstellen, und prompt fraßen die Eichhörnchen wieder.

Die Weisheit der Kühe

1998 erntete Howard Vlieger auf seiner Farm in Maurice, Iowa, sowohl konventionellen Mais als auch die gentechnisch veränderte Bt-Variante. Er war gespannt wie seine Kühe auf den Pestizid produzierenden Bt-Mais reagieren würden, und so füllte er die eine Seite seines fast sechs Meter langen Futtertrogs mit Bt-Mais und die andere Hälfte mit dem normalen Futter. In der Regel fraßen seine Kühe alles auf und ließen niemals Reste übrig. Als er jedoch 25 Tiere in den Pferch ließ, drängelten sich alle auf der einen Seite des Troges, in der sich der naturbelassene Mais befand. Als sie ihn aufgefressen hatten, knabberten sie noch ein wenig an dem Bt-Mais, überlegten es sich aber bald anders und entfernten sich.

Einige Jahre später nahm Vlieger gemeinsam mit vielen anderen Farmern in Ames , Iowa, an einer Wahlversammlung von Präsidentschaftskandidat Al Gore teil. Besorgt darüber, dass Gore offenbar keine Einwände gegen gentechnisch veränderte Nahrung hatte, bat Vlieger den Kandidaten um Unterstützung für ein kürzlich in den Kongress eingebrachtes Gesetz, das eine Kennzeichnung von Gennahrung verlangte. Gore antwortete, die Wissenschaftler seien der Meinung, es gebe keinen Unterschied zwischen gentechnisch veränderter und konventioneller Nahrung. Vlieger erklärte, er sei - bei allem Respekt - anderer Meinung, und beschrieb wie seine Kühe sich geweigert hatten, den gentechnisch veränderten Mais zu fressen. Am Ende der Geschichte meinte er: "Meine Kühe sind gescheiter als diese Wissenschaftler." Im Raum brach tosender Beifall aus. Gore fragte, ob auch andere Farmer festgestellt hätten, dass ihre Tiere anders auf das transgene Futter reagierten. Ungefähr zwölf bis zehn Hände gingen hoch.

"Wenn auf einem Feld Genmais und konventioneller Mais stand, dann hat das Vieh immer erst den konventionellen Mais gefressen."
Gale Lush, Nebraska

"Ein Nachbar hat den neuen Bt-Mais angebaut. Als das Vieh auf die Felder getrieben wurde, wollte es den Mais einfach nicht fressen".
Gary Smith, Montana

"Meine Kühe mögen den offen bestäubten Mais lieber als die Hybridsorten, aber auch die Hybridsorten schlagen den Bt-Mais noch um Längen".
Tim Eisenbeis, South Dakota

1999 war in einem Artikel von Acres USA zu lesen, dass die Kühe sogar durch einen Zaun gebrochen und durch ein Feld mit Roundup-Ready-Mais gezogen waren, um an den konventionellen Mais zu kommen, den sie dann fraßen. Den Genmais rührte das Vieh nicht an.
Aus: GM-FREE Magazine, vol. I, no. 3, August/September 1999

Die Weisheit der Rehe

Howard Vlieger, Farmer aus Maurice, IOWA, USA (publiziert in "Trojanische Saaten", J.M. Smith)

Der Schriftsteller Steve Sprinkel beschrieb, wie eine Herde von etwa vierzig Rehen auf einem Feld mit ökologisch angebauten Sojabohnen äste, aber das auf der anderen Straßenseite gelegene Feld mit Roundup-Read-Soja nicht anrührte. Auch Waschbären wussten Öko-Mais zu schätzen, während sie den Bt-Mais auf einem anderen Feld in der Nähe verschmähten. "Und sogar die Mäuse zeigen kein Interesse an den Genpflanzen, wenn es eine Alternative dazu gibt."

Aus: Steve Sprinkel, "When the Corn Hits the Fan", Acres, USA 18.September 1999. 

Quelle: https://www.initiative.cc/Artikel/2006_07_06%20Weisheit%20der%20Tiere.htm


Siehe auch:  
US ‐Ärzteverband fordert ein sofortiges Moratorium f ür Gen‐Nahrungsmittel: https://info.kopp-verlag.de/news/kopp-exklusiv-amerikanischer-aerzteverband-fordert-ein-sofortiges-moratorium-fuer-gen-nahrungsmitte.html

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