Die Nazis und die Atombombe

04.06.2015 22:03

Von Wahrheitssuche.org Team

Dies ist ein Bericht über einen Vortrag von Thomas Mehner, den er am 5. November 2005 in Regen gehalten hat. Herr Mehner legte in eineinhalb Stunden eine wissenschaftliche und rhetorische Glanzleistung hin. Dabei hatte es der mehrfache Autor in den vergangenen Jahren nicht leicht: 60 Jahre Unwahrheit über die deutsche Hochtechnologie im Dritten Reich bilden bis heute einen „harten Panzer aus Desinformation“, der aber dank seiner Recherchen und denen seiner Kollegen Stück für Stück aufzuweichen beginnt. Sogar aus dem Kreisen der etablierten Historiker rudert man inzwischen zurück und macht Zugeständnisse, wie etwa der Historiker Dr. Rainer Karltsch, der jüngst das Buch „Hitlers Bombe“ dazu veröffentlichte. Auf dieses bezog sich Mehner mehrmals im Laufe seines Vortrages und ergänzte und korrigierte mehrfach dort gemachte Aussagen.

Mittlerweile hat man sie und Thomas Mehner zeigte sie auch: die Hinweise, Zeugenaussagen, Dokumente, Bodenanalysen und somit Beweise für einen kleinen Atomwaffentest auf dem Truppenübungsplatz in Thüringen, südlich von Erfurt zwischen Arnstadt und Ohrdruf am 4. März 1945. Die Sprengkraft lag bei nur etwa ein Hunderttausendstel der Hiroshima-Bombe. Trotzdem kam es zum Tod von mehreren hundert KZ-Häftlingen. Heute ist das Gebiet ein Truppenübungsplatz der Bundeswehr und wegen „verseuchter Munition“ für die Bevölkerung gesperrt.

Es bröckelt, das US-Geschichtsbild der Atombombe, sogar dank Akten aus den eigenen Archiven, die man heute, 60 Jahre später, wieder ausfindig machen konnte. Viele davon sind jedoch noch für 100 Jahre und länger gesperrt, wie die weiteren Recherchen von Thomas Mehner und seinen Mitarbeitern ergaben. Auch die Gegenargumente fallen heute zusehends in sich zusammen, vor allem das der mangelnden finanziellen Mittel damals und das Einstellen des deutschen Atomwaffenprogramms 1942 durch einen Führererlass. Dem gegenüber steht die Zusammenarbeit der SS unter Führung des „Wunderwaffenfetischisten Heinrich Himmler“, so Thomas Mehner, und der Reichspost, die ab 1941 aufs Engste gemeinsame Wege gingen und mit 300 Millionen Reichsmark insgesamt das 350fache Budget der offiziellen Geschichtsschreibung zur Verfügung hatten. Dabei tauchten auch so prominente Namen wie Kurt Diebner, Werner Heisenberg und Carl-Friedrich von Weizsäcker nicht nur in Unterlagen, sondern sogar in diversen Truppentagebüchern auf.

1939 gründete die SS ihr eigenes Denkzentrum, dem Dr.-Ing. Hans Kammler vorstand, dem drittmächtigsten Mann im nationalsozialistischen Deutschland des Zweiten Weltkrieges. Vier offizielle Versionen seines Todes sind heute bekannt sowie vier eidesstattliche Erklärungen als Beweis jeder einzelnen. Er und Speer sollen es auch gewesen sein, die den Einsatz der Atomwaffe in den letzten Kriegswochen widersprachen und somit verhinderten. Doch diese Information, so Thomas Mehner, sei bisher noch spekulativ und noch nicht hundertprozentig gesichert – aber im Rahmen des Möglichen.

Neben Thüringen gehörte auch das Skoda-Werk in Pilsen zum Komplex der damaligen Technologiezentren. Hier wurden modernste Waffensysteme entwickelt, wie Thomas Mehner ausführte. Beweise hierzu finden sich noch heute in den US-Archiven; auch hier spürte man wieder etliche frei zugängliche Akten auf.

Einen Schwerpunkt setzte der Referent auch in die Erläuterung der Funktionsweise der deutschen Atombombe, bei deren Konstruktion man eigentlich auf eine Kernfusion und nicht auf eine Kernspaltung hinarbeitete. Während die so genannte „Hiroshima-Bombe“ nach dem Kanonen-Prinzip arbeitete, bei dem eine mindestens notwendige kritische Masse von etwa 50 bis 60 Kilogramm zusammengebracht werden musste, um die Kettenreaktion in Gang zu setzen, experimentierte man in Deutschland mit Hohlladungen. Vielen Experten erscheint dies bis heute wenig glaubhaft, da man nach wie vor davon ausgeht, dass man weder über die notwendigen bombenfesten Behälter, noch über die Hochleistungssprengstoffe verfügte, um dies zu realisieren.

Der rekonstruierte Aufbau der ersten deutschen Atombombe

Doch die Lösungen sind da, wie Thomas Mehner aufzeigte: Kurt Diebner und Friedwardt Winterberg veröffentlichten in ihren Publikationen zwischen den 1960er und 1980er Jahren Konstruktionsprinzipien für das so genannte „3. Verfahren“, das ein kombiniertes Spaltungs- und Fusionsverfahren ist. Dieses nutzt die Geometrie des „Prandtl-Meyer-Ellipsoiden“ und die dadurch bedingten Reflexionen der Druck- und Hitzewellen auf einen Punkt. Begleitet wurden diese Schriften von insgesamt 150 Seiten Formeln, die detailliert die Machbarkeit bewiesen und letztendlich auch eine Wasserstoffbombe möglich machen.

Das „Prandtl-Meyer-Ellipsoid“, wie es Winterberg beschrieb

Blieb noch die Hürde der Hochleistungssprengstoffe, die es zu überwinden galt, denn laut Winterberg sind hier Explosionsgeschwindigkeiten von zehn Kilometern pro Sekunde notwendig, um die Fission-Fusion-Reaktion im „Prandtl-Meyer-Ellipsoiden“ in Gang zu setzen. Und auch hier wurde Thomas Mehner in einem CIOS-Bericht fündig: Deutschland produzierte während des Zweiten Weltkrieges in den Chemiefabriken in Bobingen und Geesthacht die beiden Hochleistungssprengstoffe Hexogen, auch RDX oder Cyclonite genannt, und Oktogen, auch RMX genannt, das als ein- bis zweiprozentiges Nebenprodukt bei der Hexogen-Herstellung anfiel; die Produktionsmenge bezifferte Thomas Mehner mit rund 3600 Tonnen. Hexogen erreicht eine Explosionsgeschwindigkeit von etwa 8,7 Kilometern pro Sekunde, pures Oktogen 9,1 bis 9,2 Kilometern pro Sekunde, durch Hinzumischung weiterer Bestandteile sogar die notwendige Marke von zehn Kilometern pro Sekunde.

Das Funktionsprinzip der deutschen Bombe mit zwei „Prandtl-Meyer-Ellipsoiden“


 

„Mit dieser Technik“, so der Referent weiter, „können heute kleinste Waffen in Zigarettenschachtelgröße gebaut werden“. Die kritische Masse kann dabei aufgrund schneller Projektile, die magnetisch auf fünfundzwanzig Kilometer pro Sekunde beschleunigt werden, bis auf 0,05 Gramm verkleinert werden. Somit wäre es kein schwieriges Unterfangen gewesen, dass Deutschland mit kritischen Massen zwischen einhundert und einhundertfünfzig Gramm hunderte Bomben getreu dem Motto „Klasse statt Masse“, wie es Thomas Mehner formulierte, hätte bauen können.

Aus den Publikationen von Friedwardt Winterberg


 

Den letzten Zweiflern begegnete Thomas Mehner mit den Ergebnissen der Bodenuntersuchungen auf dem heute lokalisierten Atombombentestgelände, die zwar zum Zeitpunkt des Vortrages noch nicht komplett ausgewertet waren, die aber bereits zur Verfügung stehenden Parameter zeigten deutlich erhöhte Strahlungswerte. Auch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt, die im Auftrag von Dr. Karltsch Analysen vor Ort durchführte, gab trotz ebenfalls noch nicht komplett abgeschlossener Untersuchungen Mehner gegenüber an, dass man „all das was man bei einer Atombombenexplosion erwarten würde, auch gefunden hat.“

Bei den Bodenproben am Ort der ersten Atombombenexplosion


 

Doch der Referent beschränkte sich nicht nur auf das deutsche Atombombenprogramm, sondern versuchte auch andere Hochtechnologie, die man damals entwickelte, in seinen Vortrag miteinzubeziehen, was angesichts der Menge allerdings ein Ding der Unmöglichkeit darstellte, wie es allein die nackten Zahlen sprachen: über 110.000 Tonnen Papier und Akten schifften und flogen die Alliierten im Rahmen der Aktion „Paperclip“ in die USA aus. Für die Mikroverfilmung rechneten die Amerikaner nach dem Krieg mit einer Dauer von rund fünfzig Jahren unter Beschäftigung des damals angestellten Personals der Archive und unter Ausnutzung aller Kameras – für eine Aktenmenge von zehntausend Tonnen, also einem Elftel der Gesamtmenge.

Unter diesen Unmengen befanden sich auch insgesamt knapp 751.000 durch die USA „evakuierte“ Patente, wie es Thomas Mehner bezeichnete und ferner fast 150.000 Patentansprüche, die von England und den USA beschlagnahmt wurden.

Dokumente als stille Zeugen der nicht endenden Papier- und Aktenflut aus Deutschland


 

Darunter sind auch Erfindungen wie die Quarzuhr, die in den siebziger Jahren den Siegeszug antrat, allerdings auf ein deutsches Patent aus den vierziger Jahren fußt, ebenso wie die Stealth-Anstrichstoffe für Flugzeuge, die bei der IG-Farben produziert wurden. „Ausgerechnet die Atomwaffe soll nicht in Deutschland entwickelt worden sein?“ war hier die berechtigte Frage, die der Referent stellte, ehe er weitere Erfindungen aufzählte, darunter die V-U-Boote, die mit einem Gummiüberzug als nicht ortbar für die Alliierten galten, oder einem 28 cm-Düsenrohr, dass die Amerikaner nach dem Krieg in Pilsen fanden. Später stellte sich heraus, dass dies ein Teil einer Küstenbatterie hätte werden sollen, mit der man kleine nukleare Gefechtsköpfe von der Küste auf sich nährende Kriegsschiffe hätte feuern können. Eine Erfindung, die 1:1 von den Amerikanern in den sechziger Jahren gebaut wurde.

Das mit am Abstand teuerste Produkt damals war jedoch die Raketentechnik, die umgerechnet rund 500 Millionen US-Dollar verschlang. Wie weit die Deutschen diese vorantrieben, zeigte der heute mittlerweile rekonstruierte 16. März 1945, an dem die erste Langstreckenrakete von Thüringen aus bis zum norwegischen Nordkap ihren ersten Testflug absolvierte und dabei das angepeilte Ziel nur um sechs Meter verfehlte.

Das dies steuerungstechnisch möglich war, zeigten Dokumente aus US-Archiven, die der Kreis um Thomas Mehner ebenfalls aufspüren konnte. Es war die Firma Siemens mit ihrem Sitz in Arnstadt, die mit dem Bau von elektronischen Steuerungen für Raketen beauftragt wurde. Ihr gelang die Entwicklung eines Systems, das insgesamt 24 Signale in drei Sekunden zur Leitzentrale sandte, die unter anderem Informationen über Luftgeschwindigkeit, Überboden-Geschwindigkeit, Flughöhe und Steuerungsverhalten beinhalteten. Ferner ermöglichte man die Übermittlung von Fernsehbildern vom Flug und Ziel.

Langstreckenraketensteuerungen – hergestellt von der Firma Siemens in Arnstadt


 

Thomas Mehner zeigte noch weitere Erfindungen und Entwicklungen auf, die es offiziell nie gegeben hat, aber teilweise schon in Serie produziert wurden, darunter auch die Sonderrakete A4 (bekannt als „V2“) für festen Treibstoff, mit der die Produktionskosten um zwei Drittel gesenkt werden konnten, und die mit Hilfe der Firma Skoda gefertigt wurde.

Die „V2“, hier in einer preisgünstigen Ausführung mit Feststoffantrieb


 

Den interessantesten Teil behielt sich Thomas Mehner bis zum Schluss auf: die Lage unterirdischer Objekte in Thüringen, genauer gesagt in dem Dreieck Arnstadt – Wechmar – Ohrdruf („AWO“), die seit 60 Jahren unberührt in der Tiefe liegen. Dies hat sich inzwischen auch bei „Schatzsuchern, Spinnern und Experten“ herumgesprochen, wie er anmerkte und die heute das Gebiet belagern. Zwei Probleme gilt es doch zu lösen: Erstens die Lage der Objekte und zweitens das Equipment, das für die Suche und Öffnung benötigt wird. Dank einiger Karten, die man „in die Hände bekommen hat“, zum Teil auch gegen Geldzahlungen aus russischen Archiven, US-Luftaufnahmen und unter Zuhilfenahme einiger noch weniger Zeugenaussagen, konnten inzwischen mehrere mögliche Ort von unterirdischen Einrichtungen lokalisiert werden.

Karten mit eingezeichneten unterirdischen Objekten und Luftaufnahmen im Vergleich

Einen Hinweis bekam man auch vom letzten Befehlshaber der russischen Streitkräfte, die Anfang der 90er Jahre den Truppenübungsplatz in Thüringen räumten. Thomas Mehner zitierte ihn mit den Worten, dass „wir nach 40 Jahren den Lichtschalter da unten umgelegt und Dinge gesehen haben, die werdet ihr nicht begreifen.“ Nachdem die Bundeswehr sich auf den Platz einquartierte, lag die erste Tätigkeit darin, dass man den Turm, von dessen Keller ein Zugang zu einer der unterirdischen Anlagen bestand, abriss und die Stelle einebnete – aus welchen Gründen auch immer. Heute halten immerhin noch dreißig Mann wacker die Stellung, während es unter DDR-Zeiten 20.000 Russen waren, die den Übungsplatz nutzen.

Übrigens: auch der „Baumcode“, den man in der Nähe von Eingängen zu unterirdischen Objekten fand und noch immer findet, ist mittlerweile entschlüsselt.

Der „Baumcode“ - mittlerweile ist er entschlüsselt


 

Doch die Karten reichen als Beweis bei Weitem nicht aus, um oft an die erhoffte Grabungsgenehmigung zu gelangen. Gerade Behörden stellen sich stur oder fühlen sich nicht verantwortlich. Abhilfe erhofft sich Thomas Mehner und sein Stab von einem eigens entwickelten zivilen Bodenradar, das bis zu achtzig Meter in die Tiefe „schauen“ kann. Da sich die unterirdischen Anlagen, die in dem dortigen Kalksandsteinmassiv aller Wahrscheinlichkeit nach seitlich hineingetrieben wurden, in Tiefen bis zu 150 Meter befinden, ist dies ein erster Schritt – und man kann bereits die ersten Funde vorweisen, die sich auch mit den Angaben einiger Karten decken. Konkret handelt es sich um drei parallele Hallen von fünfunddreißig Metern Breite und dreihundert Metern Länge, die definitiv nicht natürlichen Ursprungs sind.

Jetzt gibt es nur noch ein Problem, das Thomas Mehner und seine Gefolgschaft zu lösen haben: Es fehlt Geld, um die weiteren Forschungsarbeiten und die Ausgrabungen zu finanzieren. Deswegen auch sein leicht scherzhafter Appell am Schluss des Vortrages, dass jeder, der einen Lottogewinn macht und nicht weiß, wohin mit dem Geld, an ihn und seine Mitarbeiter denken soll, die vor fünf Jahren noch als Spinner galten und vermeintlichen Gerüchten nachgingen, die sich heute, Stück für Stück, als Wahrheit herauskristallisieren.

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